13 Jahre jeden Montag um18.00 Uhr sind die Menschen in Dannenberg, vor dem Rathaus zusammen gekommen, um gegen Atomkraft und zur Erinnerung an Fukushima zu mahnen. Dies hört jetzt in dieser Form auf.

Einmaliges Beharrungsvermögen

678 Mal trafen sich Frauen und Männer zur „Fukushima-Mahnwache“ auf dem Marktplatz in Dannenberg. Punkt 18 Uhr. Es wurde der Opfer des Erdbebens, des Tsunami und der Atomkatastrophe in Fukushima Daiichi gedacht. Ein – vorläufig letztes Mal – am 11. März, dem Jahrestag der Katastrophe. In Zukunft wird es „nur noch“ am 11. März eine Kundgebung geben, beschlossen die Teilnehmenden. „Damit endet eine Aktion, die nach unseren Recherchen weltweit fast einzigartig ist“, sagt dazu Wolfgang Ehmke, Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. (mehr …)

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BI im Film, was wir 2024 machen

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Luftaufnahme des Zwischenlagers für hochradioaktiven Atommüll in Gorleben.

Ort: Gorleben
Copyright: Andreas Conradt
Quelle: PubliXviewinG

Mauerbau in Gorleben – „Schönfärberei statt Schutz“

Mit 12 Jahren Verspätung sollen in diesem Jahr „Bauvorbereitungen“ beginnen für die Errichtung einer zehn Meter hohen Mauer rund um das Zwischenlager in Gorleben - als Schutz gegen „Bedrohungslagen im Nahbereich“. Das berichtet die Elbe-Jeetzel-Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe (20.2.24). (mehr …)

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Uns reicht’s!

Rechtsruck entgegentreten – für ein vielfältiges Wendland! Nach den Veröffentlichungen der „Remigrationspläne“ der Rechten in Deutschland riefen wir gemeinsam mit vielen anderen Organisationen zu einer Demonstration am Samstag (27. Januar 2024) in Dannenberg auf. Mehr als 1500 Menschen kamen.

Die Rede von Martin Donat, Vorsitzenden der BI zum Nachlesen

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50 Jahre Atom-Widerstand im Wendland

Ende 1973. Im Wendland wurde bekannt, dass bei Langendorf an der Elbe ein Atomkraftwerk gebaut werden sollte. Auf einer öffentlichen Sitzung des Samtgemeinderats Dannenberg Mitte Dezember 1973 wird das Thema nur verschämt aufgerufen, als Änderung des Flächennutzungsplans zugunsten eines „Kraftwerks“.

Update: 15.03.2024
BI Lüchow-Dannenberg: „Es ging gemeinsam ums Ganze“
https://taz.de/!5989321/

Die Preußen Elektra hatte bereits begonnen, Land aufzukaufen, Kommunalpolitiker aus Dannenberg hatten sich ins AKW Würgassen einladen lassen und waren es Lobes voll, und die Landesregierung unter dem SPD-Ministerpräsidenten Alfred Kubel unterstützte den Pro-Atom-Kurs. (mehr …)

wunder

„Das Wunder von Gorleben“

Was wäre geschehen, wenn Ende der 70er Jahre die WAA in Gorleben trotz des Widerstands in der Region dennoch gebaut worden wäre? Deutschland wäre wie Frankreich ein "Nuklearland" geworden. Hätte man sich dann vorstellen können, dass Jahrzehnte später, nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima Daiichi, der Atomausstieg energiepolitisch möglich gewesen wäre?

Die aktualisierte Neuauflage des Essay-Bandes von Wolfgang Ehmke liegt jetzt vor. (mehr …)

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PRESSEMITTEILUNGEN

Einmaliges Beharrungsvermögen

16. März 2024

678 Mal trafen sich Frauen und Männer zur „Fukushima-Mahnwache“ auf dem Marktplatz in Dannenberg. Punkt 18 Uhr. Es wurde der Opfer des Erdbebens, des Tsunami und der Atomkatastrophe in Fukushima Daiichi gedacht. Ein – vorläufig letztes Mal – am 11. März, dem Jahrestag der Katastrophe. In Zukunft wird es „nur noch“ am 11. März eine…

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750ster Sonntagsspaziergang

15. März 2024

Am kommenden Sonntag treffen sich an den Atomanlagen in Gorleben – wie jeden Sonntag – Atomkraftgegner, um das Gelände des ehemaligen Endlagerbergwerks zu umrunden: Die Besonderheit, zum 750sten Mal.

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„Die Gewerkschafterin“ – BI Umweltschutz unterstützt Buch-Projekt

14. März 2024

Verwundert rieben sich die Fans von Isabelle Huppert die Augen, als sie im letzten Frühjahr ihr Idol wieder einmal auf der Leinwand sahen. Huppert als Gewerkschaftssekretärin? Im französischen Atomunternehmen Areva? Und dessen Chefs haben womöglich einen brutalen Überfall auf ihre eigene Belegschaftsvertreterin zu verantworten?! Doch der Thriller ist keine Fiktion. Er beruht auf jahrelangen Recherchen…

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TERMINE & AKTIONEN

So. 24.03.2024
13 Uhr
Gorleben,
Salinasgelände,
Beluga-Schiff
750. Sonntagsspaziergang/findet jeden Sonntag statt
So.24.03.2024
14 Uhr
Gorleben,
an den Kreuzen
Gorleben Gebet
Ökomenische Initiative/
findet jeden Sonntag statt
Fr. 12.04.2024
19 Uhr
Eintritt Spende
Groß Heide,
Gastwirtschaft Schulz
"Familie Fritzen auf Taiwan"
Die Kinder von Marianne und Joachim Fritzen lesen aus den Briefen der
Eltern, die sie aus Taiwan geschrieben haben. Emmanuel Fritzen, 10 Jahre
lang Leiter der deutschen Schule in Taipeh, spricht über Taiwan heute.
Rebecca Harms würdigt die Lebensleistung von Marianne Fritzen in
Gorleben.
Mo. 15.04.2024
19.30 Uhr
Einlass ab 19 Uhr
Eintritt frei
Hamburg
Centralkomitee
Steindamm 45
Ein Jahr ist vergangen - heute ist Abschalttag
Die Zivilgesellschaft schaltet die Atomkraft AUS! - Lesung

GORLEBEN RUNDSCHAU

Einen derartigen gesellschaftlichen und umweltpolitischen Erfolg, wie wir ihn heute tatsächlich zu verzeichnen haben, hatten sich vor einem halben Jahrhundert die 30 Gründungsmitglieder der Bürgerinitiative im Lüchower Ratskeller wohl kaum zu erhoffen gewagt. Von aufgeweckten Menschen gegen die Pläne für ein Atomkraftwerk an der Elbe in Stellung gebracht, musste die bunte Gemeinschaft sich schnell gegen politische Anfeindungen und die Mythen und Tricks der Atomkraftbetreiber und ihrer Steigbügelhalter zur Wehr setzen. Bei einem Kontostand von 280 DM setzten sie offenbar zielsicher die richtigen Prioritäten. Die Argumente der „Befürworter“ waren damals schon dieselben, die uns über Jahrzehnte immer wieder begegneten: Arbeitsplätze, Wirtschaftswachstum – wer die neue Technologie ablehnte, stehe dem Fortschritt und der Zukunft im Wege, wer dagegen mobil mache, sei sogar gleich „Feind der demokratischen Grundordnung“. Karl-Friedrich Kassel, journalistisches Urgestein des Wendlandes und selber Zeitzeuge, hat unsere Entstehungsgeschichte im Gorleben-Archiv ausgegraben.

Die hellwachen, wendländischen Köpfe haben damals mit ihrem Einsatz für eine bessere Welt gleich vor der Haustür angefangen. Heute hat die Gesellschaft ihnen sehr viel zu verdanken – der Ausstieg aus der Atomkraft und der Neustart in der Endlagersuche ohne den maroden Salzstock Gorleben sind das nachhaltige Ergebnis ihres folgenschweren Engagements.

Mit der Jahreswende kam die gute Nachricht: 2023 lieferten die Erneuerbaren Energien mit 56 % erstmals mehr als Hälfte des deutschen Strombedarfs. Angesichts deutlich verfehlter Klimaziele taugt diese Nachricht leider dennoch nicht zur Begeisterung, weil klimabedingte Regenfälle einen starken Zuwachs der Wasserkraft brachten, die auf der anderen Seite den Zubau an Photovoltaik verschattet haben. Während Windanlagen an Land einen kräftigen Aufwind verzeichneten, hatten Windparks auf See wegen Wartungsarbeiten überdurchschnittlich oft Flaute. Derweil der Fokus einseitig auf den Zubau von Kraftwerken gelegt wird, werden die Klimaziele im Verkehrsbereich völlig gerissen und sogar vom Genehmigungsbeschleunigungsgesetz konterkariert und macht die Bauwende im Gebäudebereich blau. Statt dringend erforderlicher Effizienz sehen wir Elektro-SUV auf den Straßen und von Suffizienz, Klimagerechtigkeit und Bescheidenheit spricht nur noch die letzte Generation, denen jetzt die Bauern mit der Forderung nach gesellschaftlich subventioniertem Diesel die Schau stehlen.

Ein energiepolitisches Klima, in dem die ewig Gestrigen mal wieder das Murmeltier grüßen. Andreas Conradt muss uns deshalb noch einmal vor Augen führen, worüber wir schon ein halbes Jahrhundert Gewissheit haben und was angesichts der drängenden Klimakatastrophe weltweit unausweichlich wird: Atomkraft ist keine Alternative. Linda Pentz Gunter von Beyond-Nuclear und die Wissenschaftsjournalistin Nadja Podbregar klären uns über die neuen Mythen der Atomindustrie bei Atomkraftwerken der IV. Generation auf. Der Physiker Detlef zum Winkel enttarnt den Mythos von der Kernfusion. Er fordert, was wir immer gefordert haben: Technikfolgenabschätzung! Wolfgang Ehmke erinnert angesichts aktueller Forderungen der ASKETA an die Gorleben-Gelder und das Salz soll endlich zurück in die Erde. Der Diplom-Ozeanograph Dr. Erich Bäuerle lenkt unseren Blick noch einmal wissenschaftlich auf die Elbe vor unserer Haustür und entzaubert den Hochwasserschutz. Wir erinnern an „Professor Unbeugsam“, dessen Zivilcourage wir Einiges zu verdanken haben, und Sarah Goertz von der Elbe-Jeetzel-Zeitung an einen der ersten Stunde, den Schriftsteller Nicolas Born, womit unsere Jubiläumsausgabe wirklich rund wird.

„Wer uns entsorgen will, den wollen wir stillegen!“
(Nicolas Born zur Standortbenennung 1977)

Martin Donat
Vorsitzender der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.